Hilft eine Sexualtherapie gegen Fremdgehen?

Zunächst muss man erklären, dass Sexualtherapie an sich keine eigenständige Therapieform ist. Sie ist vielmehr eine Mischung aus Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie und je nachdem wie der Therapeut ausgerichtet ist, können entsprechende Einflüsse mitwirken.

Grundsätzlich sind Sexualtherapeuten immer dann gefragt, wenn es entweder um klassische Funktionsstörungen geht wie Erektionsstörungen, vorzeitigen Samenerguss, Orgasmusstörungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr usw. oder um grundsätzliche Themen wie sexuelle Unzufriedenheit, Kommunikationsprobleme in Sachen Sexualität etc.

Therapeuten und Psychologen sind übrigens nicht unbedingt auf Paartherapie und Paartherapeuten auch nicht immer auf Sexualtherapie spezialisiert. Paartherapie ist immer eine besondere Konstellation – eine Art Dreiecksbeziehung zwischen dem Paar und dem Therapeuten, wenn man es genau nimmt. (Zum Weiterlesen: Andrea Bräu – Es war doch nur Sex!*)

Sexualität ist bis heute ein heikles Thema, das immer noch mit vielen Tabus einhergeht und in jedem Fall immer ein äußerst sensibles Terrain. Da scheinen auch die heutigen Zeiten, die stark mediengeprägt sind, nicht viel daran verändert zu haben. Nirgendwo scheinen wir so verletzbar, wie in unserer Sexualität.

Als Hauptgrund für das Fremdgehen wird statistisch gesehen sexuelle Unzufriedenheit angegeben, allerdings ist das nur ein Grund von vielen. Leider bestehen ein Großteil der Themen, die Paare in Krisen stürzen, aus Nichtkommunikation oder mangelnder Kommunikation. Gerade bei sexuellen Belangen fällt die Auseinandersetzung mit dem Partner immens schwer.

In Fällen von sexueller Unzufriedenheit erlebe ich es häufig, dass einer der Partner beispielsweise absolut überzeugt davon ist, bestehende sexuelle Frustration ausreichend angesprochen und thematisiert zu haben glaubt. Ist der Seitensprung dann erfolgt, sieht der betroffene Partner das meist völlig anders! Der rechnet nämlich selten mit diesen Folgen! Und dann wird es umso schwerer.

Da geht es nicht mehr „nur“ um Sex, sondern um tiefe Verletzungen, Vertrauen, Verzeihen und so weiter. Durch Untreue, Seitensprung & Co. lösen sich die Probleme nicht, zumindest nicht in der Kernpartnerschaft, sondern werden eher größer und unkalkulierbar. (Zum Weiterlesen: Andrea Bräu – Es war doch nur Sex!*)

Jedes Paar muss für sich klären, ob es überhaupt eine monogame Beziehungsform leben möchte, was in der Regel als eine Art Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wird.

Es ist lohnenswert, sich darüber einmal Gedanken zu machen. Schließlich wünschen sich auch heute noch die meisten Menschen eine dauerhafte Partnerschaft nach dem Motto „bis dass der Tod uns scheidet“. Romantisch betrachtet. Und ein Leben kann mitunter ziemlich lang sein. Realistisch betrachtet.

Es war doch nur Sex!: Seitensprung - ein altes neues Verlangen (Deutsch) Broschiert – 25. April 2011 von Andrea Bräu

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Fazit:
Ein frühzeitiger Austausch des Paares bzgl. ihres Sexuallebens wäre immer der Königsweg und im Grunde genommen ohnehin ein Muss.

Der Partner kann die Bedürfnisse des anderen selten erraten und umgekehrt. Das wird aber gerne vorausgesetzt und wäre zugegeben der leichtere Weg. Menschen verändern sich, Dinge verändern sich und die Sexualität verändert sich auch.

Ein Sexualtherapeut kann bei all diesen Themen Hilfestellung geben.

Autorin dieses Fachartikels ist die Buchautorin, Einzel-, Paar- und Familientherapeutin Andrea Bräu.

Buch: Andrea Bräu – Es war doch nur Sex!*

Website: www.beziehungspraxis.de

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