Ehemann gab vor laufender Kamera Untreue zu.
Was Menschen nicht alles machen, um in einer TV-Show Geld zu gewinnen, soll diese Story aufzeigen.
Ein verheirateter Mann wollte im britischen Fernsehen in der Jerry Springer Lügendetektor Show den ausgeschriebenen Preis in Höhe von 50.000 britischen Pfund gewinnen.
In der TV-Show Nothing But The Truth (Nichts als die Wahrheit) wurde Stuart B., 44 Jahre alt, an einen Lügendetektor angeschlossen. Dabei müssen die Kandidaten 21 Fragen wahrheitsgemäß im Angesicht und Beisein ihrer Ehepartner und des Publikums beantworten, um den Jackpot zu gewinnen.
Auch Stuart B. aus Warrington, Cheshire stellte sich dieser Prozedur. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Kandidaten stetig steigende Bargeldpreise für jede Frage, die wahrheitsgemäß beantwortet wird gewinnen können – aber das Risiko, alles zu verlieren, wenn sie lügen – steigt von Frage zu Frage.
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Vor der Sendung wurde seine Ehefrau gebeten, ein paar Anregungen zu Fragen zu geben, die man ihrem Mann in der Sendung stellen könnte. Eine dieser Vorschläge war:
Hatten Sie je eine Affäre, während Sie mit Ihrer Frau zusammen waren? Hier wurde also konkret nach Untreue vor und während der Ehe gefragt. Ein anderer Vorschlag war: Haben Sie jemals für Sex bezahlt? Es ging also um einen Seitensprung und Untreue mit einer Prostituierten.
Seine Frau erzählte ihm schon im Vorfeld, dass sie diese Anregungen für zu stellende Fragen bei der Redaktion eingereicht habe. Stuart B. nahm nun an, dass er im Prinzip keine Wahl hatte, alles Gewesene zu gestehen, bevor sie es ohnehin durch den Lügendetektor erfahren würde. Während der Sendung wurde nicht wirklich nach einer Affäre gefragt, aber im Zuge der 21 Fragen gab es eine Vielzahl von Themen, die große Verlegenheit bei dem Kandidaten und seiner Frau hervorriefen.
Stuart, von Beruf Schweißer, wurde tatsächlich vor laufender Kamera und im Beisein des Studiopublikums gefragt, ob er während eines Auslandsaufenthaltes schon mal für Sex bezahlt habe. Sie ahnen schon, was er geantwortet hat: „Ja, habe ich“. ´Im Zusammenhang mit meinem Junggesellenabschied sind meine Kumpels und ich noch Amsterdam gefahren. Die Jungs beschlossen dann, Geld für mich zu sammeln, damit ich eine Prostituierte im Rotlichtbereich bezahlen konnte. Ich war sehr betrunken an diesem Abend.
Stuart sagte, die schlimmste Frage, die ihm auf dem heißen Stuhl während der Sendung vom Moderator Jerry Springer gestellt wurde, sei die Frage gewesen, ob seine Frau die beste Liebhaberin gewesen sei, mit der Stuart jemals im Bett gewesen sei. Er antwortete wahrheitsgemäß „Nein“.
„Das war unglaublich schwierig, diese Antwort zu geben und sie quetschte mich später andauernd aus, wer denn die beste Liebhaberin gewesen sei“, sagte er, „aber ich hatte ein Leben und eine Vergangenheit bevor ich meine Frau Amanda traf. Sie wusste das, denn ich war schon 30 als ich sie kennen lernte“.
Aber die entscheidende Frage, die das Paar Stuart und Amanda fest zusammen schweißte, war eine andere: Stuart wurde gefragt: „Wenn Sie mit einer Frau eine Affäre anfangen könnten, genau wissend, nicht erwischt zu werden – würden Sie es machen?“
Seine vom Lügendetektor geprüfte wahrheitsgetreue Antwort war „Nein“. „Ich glaube, damit habe ich bewiesen, wie sehr ich sie liebe“, sagte Stuart.
In einem Interview erklärte seine Ehefrau später, sie habe ihm, nach allem was er zugegeben habe und wodurch unlängst stürmische Zeiten auf die Beziehung zukamen, vergeben, insbesondere da er nun reinen Tisch gemacht und nunmehr eine weiße Weste habe.
Sie meinte, sie sei eigentlich mehr verärgert darüber gewesen, dass er ihr all diese Dinge nicht schon früher erzählt, sondern in all diesen Jahren als Geheimnis mit sich rumgetragen habe. Da man aber stets eine feste und gute Partnerschaft hatte, habe man diese Untreue und Lüge nun hinter sich gelassen, was wiederum Beleg dafür sei, wie gut die Partnerschaft gegenwärtig sei. Erstaunlicherweise habe diese Geschichte sie sogar noch mehr zusammengeschweißt, und man rede nun mehr als früher.
Ihr Ehemann ergänzte dieses Interview mit der Aussage, er habe seiner Frau nie was über das Fremdgehen erzählt, aber es sei vor langer Zeit passiert, vor der Hochzeit, so dass er glaubte, das sei nun erledigt. Er meinte, es sei für seine Frau sicher nicht leicht gewesen, ihm seine Untreue zu vergeben, aber sie habe es getan. Nun da seine Leichen nicht mehr im Keller vergraben seien, wäre die Beziehung großartig, man sei sich näher als je zuvor und er sei sich sicher, sie liebe ihn nach wie vor. Wenn man eine solche Geschichte gemeinsam durchsteht, dann stehe man wohl alles gemeinsam durch.
Übrigens wurde er auch gefragt, ob er noch irgendwelche romantischen Gefühle für eine Expartnerin hege. Zu seinem Glück konnte er diese Frage mit „Nein“ beantworten. Wer weiß, wie seine Frau sonst reagiert hätte.
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